Gemeinsam mit Künstler:innen, Förder:innen, Kurator:innen und Forscher:innen werden wir versuchen, den sozialen Wert der Kunst und die Nachhaltigkeit ihres Finanzierungssystems zu verorten. Im Mittelpunkt des Symposiums wird die Frage stehen, wie wir als Kollektive ein Pflegesystem für sozial engagierte Kunst modellieren können. Mit dieser Frage stützt sich die Veranstaltung auf die Erkenntnisse der globalen Forschungsinitiative und des Buches Forces of Art (Valiz, 2020).
Zwei Diskussionsrunden und eine interaktive Sitzung auf der Grundlage aktueller Projekte werden dazu beitragen, alternative Finanzierungsoptionen zu entwickeln und umzusetzen sowie bessere Synergien zwischen Künstler:innen, Gemeinschaften und Geldgeber:innen zu schaffen.
Bei der Bewältigung neuer gesellschaftlicher Herausforderungen hilft uns die Kunst, Formen der Organisation verschiedener Gemeinschaften zu überdenken, neue Wirtschaftsmodelle zu entwickeln, kooperative Bewegungen und Nachhaltigkeitspraktiken aufzubauen und dabei gemeinwohlorientierten Prinzipien zu folgen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass sozial eingebettete künstlerische Praktiken eine andere Sprache sprechen als die "traditionelle" Zivilgesellschaft. Wie können diese Bereiche in Synergie arbeiten, ohne sich gegenseitig zu instrumentalisieren und zu institutionalisieren? Wie kann die Finanzierungsinfrastruktur am besten auf solche sozial-eingebetteten künstlerischen Praktiken reagieren? Und wie können Künstler:innen alternative Berichterstattungsmethoden anwenden, um über den von ihnen produzierten "sozialen Wert" Rechenschaft abzulegen?
Nach einer interaktiven Sitzung werden wir uns auf neue Modelle der Fördermittelvergabe auf der Grundlage der Fürsorge konzentrieren. Die sich verändernde Rolle der Geldgeber:innen erfordert ein Umdenken: Fürsorge gegenüber oder anstelle von "Hilfe". Was bedeutet Fürsorge aus der Sicht des/der Geldgeber:in und des/der Empfänger:in und wo treffen sich diese beiden Aspekte? Können wir Solidarität als gegenseitige Risikobereitschaft und Rechenschaftspflicht verstehen, die nicht mehr das Jonglieren zwischen der Rechenschaftspflicht gegenüber Gemeinschaften und Philanthropen, öffentlichen oder privaten Geldgeber:innen in einem asymmetrischen Umfeld ist? Wie funktioniert das in einem zunehmend digital vermittelten öffentlichen Raum?
Mit Impulsen von:
Caroline Woolard
Künstlerin und Leiterin der Forschungsabteilung der Open Collective Foundation
Njoki Ngumi
Filmemacherin und Lernstrategin bei The Nest Collective
Adama Sanneh
Mitbegründer und CEO der Moleskine Foundation
Gertrude Flentge
Mitglied des künstlerischen Teams der documenta fifteen
Fernando Garcia Dory
INLAND (lumbung member der documenta fifteen)
Peter Kirkhoff Eriksen
Projektleiter bei der Bikuben Foundation
Aiwen Yin und Binna Choi
Designtheoretikerin und Kuratorin, Mitinitiatorinnen von Commons.Art
Moderator:innen:
Mi You, documenta Institut
Arthur Steiner, Hivos
Lauren Agosta, unabhängige Beraterin
Veranstaltungsort: UK14, Untere Karlsstraße 14, 34117 Kassel, Deutschland
Datum und Uhrzeit: 23. Juni, 13:15 - 18:15, mit anschließendem Umtrunk und Imbiss
Teilnahme: Anmeldung erforderlich, bitte senden Sie eine E-Mail an: office@documenta-institut.de
Veranstalter: Prinz Claus Fonds und documenta Institut
Organisierende Partner: Casco Art Institute und Hivos