1936 stellte der Fotograf und Blumenzüchter Edward Steichen zum ersten Mal lebende Pflanzen, Exemplare seiner Rittersporn-Züchtung, unter dem Titel „Steichens Delphiniums" im New Yorker MoMA aus. Trotz der kurzen, gerade mal ein-wöchigen Dauer der Ausstellung, war damit die historische Grundlage geschaffen, lebende Pflanzen im Kunstkontext auszustellen. Da Pflanzen zurzeit allgegenwärtig in Ausstellungen zeitgenössischer Kunst sind, lohnt sich ein kritischer Rückblick auf die Anfänge dieses Ausstellungkonzepts.
Oliver Klimpel und Leoni Fischer von der kuratorischen Werkstatt des Bauhaus Dessau recherchieren und entwickeln eine Ausstellung zu „Steichens Delphiniums“, die 2025 in Dessau zu sehen sein wird. Gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Mitarbeiter des documenta Instituts, Mateo Chacón Pino, diskutieren sie die Grundlagen für die Ausstellung von Pflanzen, wie solche Ausstellungen und Kunstwerke historisch greifbar gemacht werden können und wie historische Ausstellung neu inszeniert werden können. Die Veranstaltung ist als offenes Gespräch gedacht, in dem sich Rittersporn-Liebhaber:innen, Kunsthistoriker:innen, Künstler:innen und Interessierte mit den Vertreter:innen des Bauhaus Dessau und des documenta Instituts austauschen können.