­„Die documenta fifteen als Zäsur? Kunst, Politik, Öffentlichkeit“ - Symposium in Kassel

Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge von Gesprächen kommen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort. Moderiert wird die Veranstaltung von Heinz Bude.
 
Den Hintergrund für das Symposium bildet ein Forschungsprojekt über die documenta fifteen als Publikumsereignis und Diskursort, das von Meron Mendel und Heinz Bude geleitet wird. Es geht um den Streit über eine Ausstellung von Gegenwartskunst und um die Frage, welche Rolle eine europäisch orientierte Moderne in einer Weltgesellschaft spielt, die nicht mehr allein von Europa aus zu begreifen ist. Die Publikation des Forschungsprojektes ist für Sommer 2024 geplant.
 
Andreas Hoffmann, Geschäftsführer der documenta und Museum Fridericianum gGmbH betont: „Die documenta fifteen kam mit ihren Verfehlungen im Bereich des Antisemitismus einer gesellschaftlichen Zäsur gleich. Die Debatte um die Kunstfreiheit und ihre Grenzen ist seither von zunehmender Polarisierung geprägt. Dies mit etwas Abstand bei uns in Kassel zu diskutieren, halte ich für sehr wichtig. Ich danke Heinz Bude daher sehr herzlich für seine Arbeit auf diesem Gebiet und für die Bereitschaft, sie für die Öffentlichkeit bereits jetzt zu öffnen.“
Heinz Bude unterstreicht: „Dieses Symposion greift die Problematik der Kunstfreiheit in finsteren Zeiten mit der nötigen Ruhe, aber auch mit der erforderlichen Klarheit auf. Ich freue mich sehr auf unsere Gäste und auf ein Gespräch ohne Geländer.“

Programm


Symposium
Die documenta fifteen als Zäsur? Kunst, Politik, Öffentlichkeit
Mit Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann, Natan Sznaider
 
Freitag, 17. November, 19–21 Uhr
und Samstag, 18. November, 10–16 Uhr

Veranstaltungsort: UK 14, Untere Karlsstr. 14, 34117 Kassel, www.uk14.de

Eintritt frei
Keine Anmeldung erforderlich.
Begrenzte Sitzkapazität.
Liveübertragung in den Vorraum.
Mit Livestreaming.
In deutscher Sprache mit englischer Simultanübersetzung.

Ablauf


Freitag 17. November 2023, 1921 Uhr
Einlass ab 18:30 Uhr

19 Uhr
Begrüßung
Andreas Hoffmann

Grußwort
Angela Dorn

Moderation 
Heinz Bude 

19.1521 Uhr
Modul 1: Deutsche Deutungskonflikte?
Mit Nicole Deitelhoff und Meron Mendel
Zum Auftakt wird das Kunstereignis der documenta fifteen als Testfall für die Veränderung der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Was ist da unverhandelbar und in welcher Hinsicht sind Aushandlungen nötig?
 
Samstag 18. November 2023, 1016 Uhr
Einlass ab 9.30 Uhr

1011.30 Uhr
Modul 2: Die documenta als Ausstellungs- und Medienereignis
Mit Armin Nassehi und Klaus Holz
Sodann geht es um die Interferenzen zwischen dem persönlichen Erleben auf der documenta fifteen und der Berichterstattung in den Medien über die documenta fifteen. Welchen Spannungen, Konflikte und Spaltungen haben sich daraus in der Rezeption ergeben?
   
1213.30 Uhr
Modul 3: Israel und die globale Unruhe
Mit Natan Sznaider und Thomas Macho
Schließlich werden die unausgesprochenen Implikationen der Debatte aufgegriffen. In Reaktionen auf die Kritik der documenta fifteen ist die Unterscheidung zwischen einer legitimen und einer illegitimen „Israelkritik“ gemacht worden. Welche Unruhe wird von wem mit dem Namen Israel verbunden?
 
13.3014.30 Uhr
Mittagspause

14.3016 Uhr
Modul 4: Kunst und ihre Kontaminierungen
Mit Maria Neumann und Yael Kupferberg
Nicht zuletzt wird die Spur der Kontaminierungen in der Geschichte der documenta Ausstellungen aufgegriffen. Hier stößt die historische Analyse auf die persönliche Konfrontation mit der Sache. Welche Befürchtungen und welche Ängste haben die verschiedenen documenta Ausstellungen bei wem erzeugt?

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