Das Programm:
Dienstag, 7. Mai
Art in a Multipolar World (English)
Mi You
Dienstag. 21. Mai
New Right art (English)
Andreas Niegl und Nikolay Smirnov
Dienstag. 28. Mai
Probleme der Streitkultur
Maria-Sibylla Lotter
Dienstag. 4. Juni
Censorship and Vanguard (English)
Wang Tuo
Dienstag. 11. Juni
Whose Institution? An international perspective (English)
Lilet Breddels und Vasyl Cherepanyn
Dienstag, 18. Juni
Small World (English)
Brian Kuan Wood
Brian Kuan Wood spricht über die 13. Taipeh Biennale "Small World" (2023-2024), die er gemeinsam mit Freya Chou und Reem Shadid kuratiert hat. Die Ausstellung wurde als Reaktion auf die Verzerrungen von Maßstab und Wahrnehmung während des Lockdowns konzipiert. Wood und seine Co-Kuratoren untersuchten historische Präzedenzfälle und nutzten sie als skulpturales Material, um die Komplexität der Gegenwart zu verdeutlichen. Sie präsentierten sie zusammen mit ungewöhnlichen Werken, um eine neue, von ideologischen Klischees freie Reflexion über heutige Paradoxien anzubieten.
Brian Kuan Wood ist Autor und Herausgeber und lebt in New York. Im Jahr 2008 rief er zusammen mit Anton Vidokle und Julieta Aranda die Zeitschrift e-flux ins Leben und veröffentlichte in Zusammenarbeit mit Sternberg Press eine Reihe von Readern.
Dienstag, 25 Juni
documenta am Nullpunkt
Harry Lehmann
Harry Lehmann betrachtet den Antisemitismus-Skandal der documenta fifteen als Symptom einer tiefergehenden Politisierung von Institutionen, bei der politische Werte zunehmend institutionelle Eigenwerte wie Kunst, Bildung oder Wissen verdrängen. Insbesondere Kulturszenen reagieren hyperempfindlich auf politische Kommunikation, was dazu führe, dass politische und nicht künstlerische Kriterien die Auswahl der Künstler beeinflussen. Harry Lehmann schlägt vor, diese Krise zu bewältigen, indem bei der nächsten documenta erneut grundlegende Fragen zur Rolle und Funktion von Kunst in liberalen Demokratien gestellt werden.
Der Philosoph Harry Lehmann forscht und lehrt an der Universität Luxemburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kunst- und Musikphilosophie, der Systemtheorie und der KI-Ästhetik.
Dienstag, 2. Juli
Awareness: Fallstricke beim Kampf gegen Diskriminierung
Sighard Neckel und Sabine Hark
Im Zusammenhang mit aktuellen Konflikten um Minderheitenrechte, Antidiskriminierung und Vielfalt, sind in zahlreichen öffentlichen Räumen Praktiken der „Awareness“ als Methode der Diskriminierungsvermeidung entstanden. Sabine Hark und Sieghard Nickel diskutieren diese Handlungsanweisungen und Verhaltensprogramme, die darauf abzielen, Rücksicht auf die Gefühlslage von Personen und Gruppen zu nehmen, die gesellschaftlich als benachteiligt gelten. Hark und Nickel beleuchten dabei gleichsam auf Selbstwidersprüche, die durch die Betrachtung von individuellen Gefühlen als unantastbare Signale von Diskriminierung entstehen können und dabei soziale Kategorien von Herkunft, Ethnie und Geschlecht übernehmen, mit denen typischerweise viele Arten von Diskriminierung selbst operieren.
Sighard Neckel ist Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel an der Universität Hamburg und erforscht soziale Ungleichheiten und kulturelle Veränderungen. Sabine Hark ist Professorin für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Technischen Universität Berlin und beschäftigt sich mit feministischer Theorie und kritischer Sozialforschung.
Dienstag, 9. Juli
Jede Zeit ist eine gute Zeit, um eine Zeitschrift zu gründen.
Tobias Haberkorn und Eliana Kirkcaldy
Tobias Haberkorn und Eliana Kirkcaldy stellen "Berlin Review“ vor. Das erst kürzlich gegründete Magazin veröffentlicht literarische Essays und Buchbesprechungen zu aktuellen Themen, ergänzt durch kürzere Kolumnen und Kommentare. Im Gespräch erläutern Haberkorn und Kirkcaldy wie sie, gemeinsam mit ihren Kolleg*innen Caroline Adler und Samir Sellam, das Magazin zu einem Diskursraum machen, der sich von seelenloser Internationalität abhebt und sich nicht ausschließlich auf deutschsprachige Kontinuitäten beschränkt.
Eliana Kirkcaldy und Tobias Haberkorn sind Mitbegründer*innen des Magazins "Berlin Review“. Tobias Haberkorn ist Literaturwissenschaftler, Autor und Übersetzer. Er arbeitete als Kulturredakteur für Zeit Online, er übersetzte Essays und Theaterstücke unter anderem von Didier Eribon, Alain Badiou und Ryan Trecartin. Eliana Kirkcaldy studierte zeitgenössischen Bühnentanz, sowie Kulturwissenschaft. Derzeit arbeitet sie an einer Herausgabe der Neu-Übersetzungen von Texten der französischen Schriftstellerin Colette Peignot.
Aktuelle und ausführlichere Informationen zur Reihe unter:
https://www.traces-ausstellungsstudien.de/veranstaltungen-2024/zu-viel-zu-wenig
Die Veranstaltungsreihe wurde von Mi You und Philipp Oswalt konzipiert. Für Studierende der Kunsthochschule, der Universität und interessierte Gäste findet ein Begleitseminar Dienstag, 16 - 18 Uhr ct. statt. Kontakt: oswalt@asl.uni-kassel.de