Migrant Workers‘ Summit: The Lost Art of Organizing Solidarity

Mit zwei öffentlichen Veranstaltungen präsentiert sich in der Zeit vom 15. bis zum 18. September 2022 das von der documenta Professorin Mi You mitgestaltete Migrant Workers‘ Summit unter dem Titel The Lost Art of Organizing Solidarity in Kassel. Die Veranstaltungen gehen der Frage nach, wie Zusammenhalt unter migrantischen Arbeitnehmer:innen und klimafreundliche Arbeit heute (zusammen-) gedacht werden können.

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Das Migrant Workers‘ Summit nimmt die prekäre Lage von Migrant:innen am Arbeitsmarkt in den Blick. Zuletzt verschärfte die Corona-Pandemie bereits bestehende Missstände bei den ohnehin marginalisierten Migrant:innen, deren Arbeitsbelange, Lebensgeschichten und Forderungen in Deutschland viel zu lange ignoriert wurden. 

Das Migrant Workers‘ Summit möchte betroffenen Arbeitnehmer:innen Möglichkeiten zum Zusammenschluss und zur Selbstorganisation im Einsatz für gerechtere gesellschaftliche Strukturen bieten. Die gegenwärtige ökonomische Lage macht es dieser Personengruppe bislang schwer bis unmöglich, sich so um ihr eigenes Leben, ihr Umfeld und die Natur zu kümmern, wie sie es gerne tun würden.

Wie können vor diesem Hintergrund die Lebens- und Arbeitsbedingungen migrantische Arbeitnehmer:innen zum Besseren verändert werden? Wie kann die Wirtschaft so umgestaltet werden, dass sie sowohl gesellschaftlich als auch ökologisch nachhaltig wird? Und wie können migrantische und marginalisierte Arbeiter:innen Gestaltungsmacht für die Demokratisierung der Arbeit aufbauen? Für eine globale Politik der gegenseitigen Fürsorge und für eine Zukunft der Solidarität jenseits trennender Grenzen von Parteidenken, generationalen Lagen und konkurrierenden Nationen?

Freitag, 16. September, 2022
Ort: Studio Lev Kassel
19:00 – 21:00

Gesprächsrunde: Wie kann gesellschaftlich nützliche und klimafreundliche Arbeit organisiert werden?

Für die meisten Migrant:innen bietet die Arbeit, die sie verrichten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern oder ihre Karriere zu verfolgen, nur wenig Einfluss darauf, wie diese Arbeit organisiert wird oder welchem Zweck sie dient. Ganz im Gegenteil müssen viele Migrant:innen Arbeitsbedingungen ertragen, die ein Leben in Prekarität erzwingen und Möglichkeiten ausschließen, angemessen für sich selbst, ihre Angehörigen und ihr Umfeld zu sorgen. Viele arbeiten in Jobs, die sie als notwendiges Übel empfinden - vor allem in Hinblick auf eigene Krisen, die sie zu bewältigen haben. Zudem können sich die meisten der ökologischen Krise ausschließlich als Verbraucher stellen. Ohne Einfluss auf den ihnen aufgezwungenen Prozess der Warenproduktion, der eben jene katastrophale ökologische Situation hervorbringt. In der Gesprächsrunde wird darüber diskutiert, wie sich das Vorrecht des Kapitals, Arbeit zu organisieren, in Frage stellen lässt und wie man beschissene Arbeitsbedingungen, sozial nutzlose Drecksjobs und umweltzerstörende Scheißjobs abschaffen kann.

 

Die Gespräche werden in englischer Sprache abgehalten.
Teilnahmegebühr: Solidaritätsbeitrag
Weitere Informationen Mobile University for Migrant Workers | School of Transnational Organizing (transnationalactivism.eu)
Anmeldung unter https://forms.gle/EuC3CN4JVTQXDhfi9