Weiterführung von Forschungsprojekt “Watch on a Promotory”

Forum und Workshop in Beijing


Das Forschungsprojekt “Watch on a Promotory: Internal and External Artistic Exchanges in East, Southeast, and South Asia in the 1950s-1980s“ wird mit einem öffentlichen Forum am 1. September fortgesetzt. Dazu organisiert das Goethe-Institut China zusammen mit dem Tsinghua Institute for Advanced Studies in Humanities and Social Sciences (TIAS) am 30. und 31. August einen Workshop, bei dem Wissenschaftler*innen aus verschiedenen asiatischen Städten ihre Forschungsergebnisse präsentieren.

Der erste Abschnitt des übergreifenden Forschungsprojekts fand vom 16. bis 20. Mai 2024 in Bandung, Indonesien, erfolgreich in Zusammenarbeit mit dem dortigen Goethe-Institut statt.

Prof. Dr. Mi You vom documenta Institut ist Mitinitiatorin des Forschungsprojekts und übernimmt die Moderation bei beiden Veranstaltungen.

Womit beschäftigt sich das Forum „Art/History Sideways“?
Am 1. September 2024 veranstaltet das Goethe-Institut China das Forum „Art/History Sideways“. Das Forum wird die Geschichte des Kalten Krieges reflektieren und die Verbindungen zwischen verschiedenen Regionen Asiens und Lateinamerikas untersuchen. Der Forscher und Kurator Koichiro Osaka wird im Gespräch mit dem Künstler Wang Tuo die komplexen historischen Beziehungen zwischen den ostasiatischen Ländern anhand von Kulturpolitik und künstlerischen Praktiken beleuchten. Anschließend richten die Forscherin und Kuratorin Kathleen Ditzig sowie der Forscher Wei Ran ihren Fokus auf die Beziehungen zwischen Südostasien, Lateinamerika und China. Durch die historische Analyse versuchen sie, die unkonventionellen Positionen von Kulturschaffenden sichtbar zu machen. Das Forum wird von den Kurator*innen Su Wei und You Mi geleitet und moderiert.

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Worum geht es in dem Workshop?

Der von Su Weihe und Mi You initiierte Workshop in Peking wird gemeinsam vom Institute for Advanced Study in the Humanities and Social Sciences (TIAS) der Tsinghua University und dem Goethe-Institut (China) am Deutschen Kulturzentrum Peking organisiert und lädt Wissenschaftler*innen aus Peking, Hanoi, Yogyakarta, Kyoto, Singapur, Kassel und anderen Orten ein, die im Rahmen des Projekts in Auftrag gegebenen Forschungsergebnisse zu teilen. Bei dem Workshop soll die chinesische Kunstforschung im asiatischen Kontext neu beleuchtet und Chinas zunehmende Isolation reflektiert werden. Die Frage, wie die Erforschung der chinesischen Kunst in den Kontext "Asiens" und ihrer Geschichte verortet werden kann, soll hierbei Fokus- und Diskussionsthema sein.

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Übergreifendes Forschungsprojekt: „Watch on a Promontory: Internal and External Artistic Exchanges in East, Southeast, and South Asia in the 1950s-1980s“

Bei dem Forschungsprojekt „Watch on a Promontory: Internal and External Artistic Exchanges in East, Southeast, and South Asia in the 1950s-1980s“ arbeiten unter der Federführung des Goethe-Instituts China diverse Goethe-Institute (Kolkata, Hanoi, Jakarta/Bandung, Kyoto, Manila, Mumbai und Seoul) zusammen. Das documenta Institut wird 2025 zum Abschluss des Projekts eine Konferenz in Kassel veranstalten und eine Publikation erstellen.

 

„Watch on a Promontory“ basiert auf dem Gedicht „On a Cape in Chile“ von Ai Qung, das seinen Besuch bei Pablo Neruda in Chile 1954 reflektiert.  In diesem kommt die Selbstdarstellung und die Wahrnehmung des Anderen im kulturellen Austausch zum Ausdruck. Ausgehend von diesem Bericht, der zugleich persönlich ist und einem öffentlichen Zweck dient, hofft das Projekt, differenzierte Schichten des Dialogs zwischen dem Selbst und dem Anderen freizulegen, die durch sich verändernde politische Grundlagen und institutionelle Formationen geprägt sind.

Das Projekt nimmt die Bandung-Konferenz von 1955 als Ausgangspunkt, die als ein bedeutender Endpunkt der europäischen Kolonialzeit und als Beginn einer interregionalen Zusammenarbeit außerhalb des Westens gilt. Ziel des Projekts ist es, neue Ansätze in der Kunstgeschichte zu erforschen, die durch die Bandung-Konferenz noch nicht abgedeckt wurden, die Beziehung zwischen künstlerischer Praxis und Kulturpolitik zu untersuchen und zu beleuchten, wie sich verschiedene Regionen während des Kalten Krieges im interregionalen Austausch differenziert haben. Dazu werden neueste Forschungsergebnisse von Wissenschaftler*innen aus Ost-, Südost- und Südasien präsentiert. Das Projekt zielt darauf ab, die multikulturelle Zusammenarbeit innerhalb Asiens sowie zwischen Deutschland und Asien zu stärken.