Heimat und Alptraum: Das Integrationsparadox - Aladin El-Mafaalani & Heinz Bude im Gespräch

In der Reihe Vergiftete Verhältnisse – Gespräche zur Gegenwartskunst spricht Heinz Bude mit Aladin El-Mafaalani am 05. Juli um 18 Uhr an der Forschungsstation am Lutherplatz über Heimat und Alptraum – Das Integrationsparadox.


Die Gegenwartsgesellschaft lebt von der Mitwirkung der Vielen. Der Weg zur Teilhabe an ihr verläuft entsprechend zunehmend durch das Einklagen der Annahme durch Differenz und nicht mehr über die Anpassung an die Gleichheitsfiktion der Heimat. In diesem Sinne bedeutet erfolgreiche Integration, dass eine wachsende Zahl Migrantinnen und Migranten eigene Interessen vertritt, Rechte einfordert und Ansprüche geltend macht. Die immer lautstärker werdenden Kontroversen um Rassismus und Antisemitismus lassen sich insofern als Beleg für eine offener werdende Gesellschaft verstehen, die mit feineren Antennen auf jede Form von Diskriminierung reagiert. Doch die Ansprüche der Vielen lösen auch Abwehrreaktionen aus. Gesucht ist deswegen ein gesellschaftlicher Weg, der sowohl Menschen mitzunehmen vermag, die sich vor der Verliererrolle fürchten, als auch diejenigen, die diese ablegen möchten.

 

 

Aladin El-Mafaalani ist Soziologe und Inhaber des Lehrstuhls für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück. Gleichzeitig betreut er in NRW als Beauftragter des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) die "Koordinierungsstelle für muslimisches Engagement in NRW" und ist Mitglied des Beirats für Teilhabe und Integration des Landes NRW. Seine Bücher "Das Integrationsparadox" (2018), "Mythos Bildung" (2020) und "Wozu Rassismus?" (2021) waren auf den Bestseller- und Bestenlisten. Für seine Forschungsarbeiten wurde Aladin El-Mafaalani u.a. mit dem Preis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ausgezeichnet.